Vom 18.-21.12.2025 zeigen wir im Ludwig-Thoma-Haus Geschichten des Kampfs für Menschenrechte, Bilder des Engagements, Brücken des Zusammenhalts.
Über das Festival
Wir leben in schwierigen Zeiten. Allerorten sind Demokratien und Menschenrechte unter Druck. So lesen und hören wir es täglich. Aber das ist nur die eine Seite der Geschichte. Unzählige Menschen setzen sich ein für Demokratie, für Menschenrechte und Menschenwürde, für gesellschaftliche Vielfalt und Zusammenhalt. Unser Filmfestival will diese vielen kleinen und großen Geschichten zeigen, spektakuläre und beinahe unsichtbare, laute und leise Stimmen. Wir wollen Brücken schlagen und Wege zeigen.
Das Lichtbrücke-Festival wird 2025 zum ersten Mal stattfinden. In Dachau, dessen Geschichte mit größten Menschheitsverbrechen verbunden ist, werden wir ein Filmprogramm präsentieren, das die Geschichten von Menschen vereint, die weltweit für Menschenrechte kämpfen – die eigenen und die von anderen.
Was bringt Menschen dazu, sich zu widersetzen? Woher nehmen sie die Kraft, in Situationen, in denen andere, oft alle, verstummen oder sich anpassen? Was können wir selbst tun? Wir glauben, dass Filme uns diese Fragen nicht nur dokumentarisch, sondern auch künstlerisch und emotional näher bringen können. Weil sie uns nicht nur zeigen, was ist - sondern auch, was sein kann. Weil sie uns anrühren und anstoßen.
Das Lichtbrücke Human Rights Filmfestival Dachau ist eine Initiative der Seebrücke Dachau in Kooperation mit dem Runden Tisch gegen Rassismus Dachau und dem Demokratiebündnis Dachauer Land.
Die Filme
Das Deutsche Volk
In der Nacht des 19. Februar 2020 reißt ein rassistischer Anschlag in Hanau neun junge Menschen aus dem Leben. Ein ganz normaler Abend endet in einem Alptraum – für ihre Familien, ihre Freund*innen und eine ganze Stadt. DAS DEUTSCHE VOLK erzählt die Geschichte dieses Verbrechens aus der Perspektive der Hinterbliebenen und Überlebenden.
18.12.25 19:30 Uhr, Stockmann-Saal
No Other Land
Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge palästinensische Aktivist Basel Adra aus Masafer Yatta, einer Siedlung von kleinen Dörfern südlich von Hebron im Westjordanland. Die Häuser der Palästinenser sollen einem israelischen Truppenübungsplatz weichen.
19.12.25 16:00 Uhr, Stockmann-Saal
Spuren nach Grafeneck
In Reutlingen gibt es ein kleines, außergewöhnliches Theater mit dem Namen „Die Tonne“. Seit 2005 arbeitet der Intendant Enrico Urbanek dort mit Menschen mit Beeinträchtigungen zusammen. Das inklusive Ensemble beschäftigt sich in seiner neuen Arbeit “Hierbleiben… Spuren nach Grafeneck” mit der deutschen nationalsozialistischen Vergangenheit.
19.12.25 18:00 Uhr, Stockmann-Saal
Karla
1962, Deutschland: Die zwölfjährige Karla stellt sich mutig einer Welt entgegen, in der Kinder schweigen sollen. Sie widersetzt sich der Macht ihres Vaters, dem Schweigen ihrer Familie und einer Gesellschaft, die lieber wegsieht als zuhört. Doch Karla bleibt nicht stumm – sie spricht, klagt an und verändert damit mehr, als sie je für möglich gehalten hätte.
19.12.25 20:00 Uhr, Stockmann-Saal
Das Lied der Anderen
Ist es unausweichlich, dass sich die Geschichte mit all ihren Albträumen immer wieder wiederholen muss? Aufgewachsen in einer Zeit, in der in vielen Ländern Europas Aufbruchsstimmung herrschte, in der alte Denkmuster überwunden schienen und nationale Grenzen abgebaut wurden, sieht sich der Autor mit dieser existenziellen Frage konfrontiert. Er beginnt eine filmische Recherche, und folgt dabei den Spuren alter Verwerfungen quer durch Europa.
20.12.25 12:30 Uhr, Stockmann-Saal
It Happended on our Ground
Eine Reise durch drei Generationen von Frauen, die auf einem Bauernhof leben, den Wendi, die (Groß-)Mutter, von ihrem Onkel, Hitlers erstem Außenminister und ranghohen SS-Offizier, geerbt hat. Der Film ist das persönliche Porträt einer deutschen Adelsfamilie, die ihre privilegierte Stellung nutzte, um Juden vor dem Konzentrationslager zu retten, das auf ihrem Land errichtet wurde.
20.12.25 15:00 Uhr, Stockmann-Saal
The Srebrenica Tape
„Das Schlimmste ist, nicht zu wissen, was aus jemand Geliebtem geworden ist.“ Alisa ist acht, als der Jugoslawienkrieg beginnt und sie von ihren Eltern getrennt wird. Sie ist über 40, als sie sich auf die Suche nach ihrem Vater macht: Sejfo, der für sie Videobotschaften aus dem zunehmend isolierten Srebrenica aufnahm, damit sie ihn nicht vergessen würde. Das einzige Filmdokument jener Tage im Jahr 1995, in denen das bosnische Dorf von der Welt abgeschnitten wurde, und die in einem Genozid kulminieren.
20.12.25 17:00 Uhr, Stockmann-Saal
Kein Land für Niemand
Können wir das schaffen? Oder müssen wir endlich im großen Stil abschieben? Während sich Deutschland mit diesen Fragen auseinandersetzt, zieht die Festung Europa ihre Mauern hoch. KEIN LAND FÜR NIEMAND nimmt uns mit auf eine Reise durch politisch turbulente Zeiten, vom Mittelmeer über das Europäische Parlament bis in deutsche Städte und Gemeinden. Aktivist*innen, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen führen uns durch das politische, mediale und gesellschaftliche Labyrinth einer vielbeschworenen Krise.
20.12.25 19:30 Uhr, Stockmann-Saal
Ich bin! Margot Friedländer
Das Dokudrama widmet sich der Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer, die am 9. Mai 2025 im Alter von 103 Jahren verstarb. Ihre persönlichen Schilderungen bilden den Leitfaden des Films.
21.12.25 11:00 Uhr, Stockmann-Saal
Die Möllner Briefe
Yeliz Arslan, Ayse Yılmaz und Bahide Arslan waren die drei Menschen, die 1992 bei dem rassistisch motivierten Angriff in Mölln getötet wurden. Viele Menschen trauerten mit den traumatisierten Überlebenden, doch ihr Beileid erreichte die Familie Arslan erst Jahrzehnte später. Ein erschütternder Film über behördliches Versagen und den Kampf für eine neue Erinnerungskultur.
21.12.25 13:00 Uhr, Stockmann-Saal
Das Verschwinden des Josef Mengele
Unter dem Namen Gregor lebt Josef Mengele, der ehemalige KZ-Arzt von Auschwitz, im Exil. Unterstützt durch ein Netzwerk aus Sympathisanten und finanziert von seiner Familie, gelingt es ihm über Jahre hinweg, der internationalen Justiz zu entkommen. Als ihn sein erwachsener Sohn Rolf Jahre später in São Paulo aufspürt, kommt es zu einem letzten, stummen Aufeinandertreffen zwischen den Generationen.
21.12.25 15:00 Uhr, Stockmann-Saal
Save Our Souls
Im Mittelmeer treffen die Hoffnungen verzweifelter Menschen auf Rettung und humanitäres Engagement aufeinander: Sechs Wochen lang begleitet Regisseur und Fotograf Jean-Baptiste Bonnet die Crew der „Ocean Viking“ und dokumentiert eindrucksvoll deren Einsatz für Menschen in Seenot.
21.12.25 17:30 Uhr, Stockmann-Saal
Boubacar
In einem deutschen Flüchtlingsheim überwindet der malische Ex-Fußballtrainer Boubacar Tangara Sprachbarrieren und kulturelle Differenzen, indem er ein Fußballteam aus Mitbewohnern verschiedener Herkunft gründet. Gemeinsam kämpfen sie um Anerkennung und Zusammenhalt, bis Abschiebungen das Team zu zerreißen drohen. Boubacar steht vor der Herausforderung, den Geist des Teams am Leben zu erhalten und die Hoffnung nicht zu verlieren.
19.12.25 14:00 Uhr, Stockmann-Saal
3Roj_3Tage
Vier junge kurdisch-syrische Geflüchtete auf der Flucht. Eine Reise ohne Ziel. Ein Zwischenstopp. Stimmen am Telefon. Bilder aus dem Zug. Flucht. Ankommen. Dazwischen alles.
19.12.25 14:00 Uhr, Stockmann-Saal
Wesley schwimmt
Wesley Höllenreiner ist 14 Jahre alt. Und er ist Sinto. Im Sommer 2024 reist er in die Gedenkstätte Auschwitz. Vor 80 Jahren war Wesleys Uropa Hugo Höllenreiner als Kind in Auschwitz interniert. Er überlebte mit seinen Eltern und seinen Geschwistern. Schätzungsweise 500.000 Sinti und Roma wurden von den Nazis ermordet. 4.300 von ihnen in nur einer Nacht, vom zweiten auf den dritten August 1944 in den Gaskammern von Auschwitz.
19.12.25 14:00 Uhr, Stockmann-Saal
Architects of Love
Wael, ein Syrer, und Kholood, eine in Katar aufgewachsene Syrerin, teilen eine Liebesgeschichte, die Grenzen, Krisen und Jahre überdauert hat. Ihre Reise begann in verschiedenen Ländern online, und selbst der Krieg in Syrien konnte ihre Verbindung nicht trennen.
19.12.25 14:00 Uhr, Stockmann-Saal
Ankunft Dortmund
Das interkulturelle Filmprojekt erzählt drei Dortmunder Geschichten. Drei Lebenswege, drei Perspektiven, drei Erfahrungswelten, die auf einen Ort zulaufen. Es geht um Migration und Fluchterfahrung, um Ankunftsorte und um Fußball.
19.12.25 14:00 Uhr, Stockmann-Saal
Das Opossum
Heide kann ihren Mann weder lieben noch verlassen. Zuflucht aus ihrer Situation findet sie nur in den Fantasien seiner Beerdigung – bis die neue mysteriöse Nachbarin sie aus ihrer Lethargie weckt. Sie nimmt Heide mit auf die Jagd, doch nach einer gemeinsamen Nacht erkennt Heide, dass auch dieser Ausweg keine Erlösung bietet und sie sich endlich der Realität stellen und ausbrechen muss.
20.12.25 10:30 Uhr, Stockmann-Saal
Kayan
Die Filmemacherin richtet sich an ihren Cousin, der jedoch nicht antwortet. Im Spannungsfeld von Schweigen und Leere entfalten sich Gedanken über die Zerbrechlichkeit der Existenz und die Frage nach dem eigenen Sein. Durch eine Mischung aus ruhigen, poetischen und teils abstrakten Bildern führt der Film uns durch einen Monolog, der Verlust, Nostalgie und Trauer spürbar macht und miteinander verbindet.
20.12.25 10:30 Uhr, Stockmann-Saal
Zurückbleiben bitte!
„Zurückbleiben bitte!“ ist ein melancholischer und zugleich humorvoller experimenteller Kurzfilm, der in die chaotischen Gedanken einer Frau eintaucht, die kürzlich nach Deutschland, genauer nach Berlin eingewandert ist. Nach einem unerwarteten Zwischenfall in ihrem Heimatland, dem Iran, entfaltet sich ein Bewusstseinsstrom.
20.12.25 10:30 Uhr, Stockmann-Saal
Walud
Es ist 2014, Amuna und ihr Mann Aziz, ein ISIS-Kämpfer, leben als Schafhirten in der ländlichen syrischen Wüste. Als er sich eine sehr junge, europäische ISIS-Konvertitin zur Zweitfrau nimmt, gerät Amunas Alltag aus den Fugen.
20.12.25 10:30 Uhr, Stockmann-Saal
Shut up and suffer
Als die zwei außerirdischen Wesen Ryk und Nono bei der musterdeutschen Gynäkologin Frau Dr. Kratzmann einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen wollen, ahnen sie noch nicht, welche bürokratischen Hürden und Verhaltensregeln Deutschland auf sie loslassen wird.
20.12.25 10:30 Uhr, Stockmann-Saal
Ein Überleben lang
Wie können eine moderne Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung aussehen? Welche Medien erleichtern den Zugang zur Geschichte des KZ Dachau? Diese Fragen waren Ausgangspunkt eines Projekts der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau. Entstanden sind die berührende Graphic Novel und der Kurzfilm „Ein Überleben lang. Das KZ Dachau in den geheimen Aufzeichnungen des Häftlings Edgar Kupfer-Koberwitz“.
20.12.25 10:30 Uhr, Stockmann-Saal
Staffellauf des Gedenkens und der Versöhnung: NIE WIEDER - IST JETZT
1050 Kilometer in zehn Tagen: Menschen aus Deutschland und Polen laufen von Dachau nach Oświęcim, um zum 80. Jahrestag des Kriegsendes an die dunkle Geschichte der beiden Orte zu erinnern.
21.12.25 10:00 Uhr, Stockmann-Saal
Vorführungsplan
Tickets
Tickets sind ab sofort in der Buchhandlung Subtext (Sparkassenplatz 4, Dachau) erhältlich!
Einzeltickets kosten 4 EUR pro Film bzw. pro Kurzfilmblock.
Festivaltickets, die zum Eintritt in alle Filme berechtigen, gibt es für 20 EUR.
Veranstalter
Schirmherrschaft
Nico Hofmann
Schirmherr Nico Hofmann ist Regisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor. Von 2015 bis 2023 war Hofmann Geschäftsführer der UFA GmbH, danach bis Februar 2024 Chairman des Unternehmens.
Kontakt
Nimm gerne Kontakt mit uns auf:
Lichtbrücke Dachau
c/o Martin Modlinger, Seebrücke Dachau e.V.
Pfarrstr. 5
85221 Dachau